Mein erster FTF

Mein erster FTF war der Lanzarote Wedding Cache und ich fand ihn nach etwas mehr als einem Jahr Geocaching. Und es war erst mein 73. Cache überhaupt. Und fast wäre mir diese Ehre entgangen. Schließlich war ich noch kein Prämium-Mitglied und von Benachrichtigungen bei neuen Caches in der Nähe konnte ich damals nur träumen.

Ich hatte mich auf den Urlaub ganz gut vorbereitet. Ich hatte vorher in mühevoller Handarbeit alle Caches auf Lanzarote heruntergeladen und auf meinen GPS-Empfänger (damals ein Garmin eTrax 10) kopiert. Diesen Cache gab es da allerdings noch gar nicht.

Nach ein paar Tagen auf Lanzarote überlegte ich mir abends, nachdem ich die Funde des Tages geloggt hatte, wo ich am nächsten Tag suchen könnte. Dabei fiel mir in der Liste der Caches da, wo sonst das Datum des letzten Funds angezeigt wird, ein weißer Fleck auf. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Also sah ich mir den Cache genauer an und erkannte diese ungeahnte Möglichkeit.

Am nächsten Morgen führte mich mein Weg natürlich sofort zu diesem Cache und nach einem kurzen Spaziergang auf den Gipfel eines kleinen Berges hielt ich das jungfräuliche Logbuch in den Händen.

Das ist inzwischen fast 8 Jahre her und ich hoffe, dass das Paar, zu dessen Erinnerung dieser Cache einst ausgelegt wurde, das verflixte 7. Jahr gut überstanden hat.

Lesen bildet

Und es bildet nicht nur, es hilft manchmal auch, einen Cache zu finden. Das habe ich heute am eigenen Leib erfahren müssen.

Irgendwann, es ist wohl schon ein paar Jahre her, habe ich einen Mystery Cache in meiner Nachbarschaft gelöst. Zum Suchen bin ich aber erst vor wenigen Wochen gekommen. Zwei Mal setzte ich mich aufs Rad und fuhr die 2,5km zu den errechneten Koordinaten, aber gefunden habe ich auch nach längerer Suche nichts.

Heute Morgen habe ich mich dann entschlossen, alles zu vergessen, was ich über den Cache zu wissen glaubte, und versuchte das Rätsel noch einmal zu lösen. Es dauerte nicht lange, bis ich eine – andere – Lösung hatte. Ich überprüfte die Lösung noch einmal und war mir sicher, dass es dieses Mal die richtige war. Kurz entschlossen schwang ich mich aufs Rad und machte mich noch einmal auf den Weg, Und nach kurzer Suche fand ich tatsächlich den Cache.

Wieder zuhause versuchte ich, meinem Fehler auf die Spur zu kommen. Ich verglich die alten und die neuen, richtigen Koordinaten und stellte fest, dass sie sich nur durch eine Ziffer unterschieden. Bei der Eingabe der ersten Lösung habe ich mich wohl in der Reihe vertan und statt der richtigen „1“ die „4“ eingegeben. Ein kleiner Unterschied nur, aber doch ein Unterschied von fast 400 Metern. Kein Wunder, dass ich den Cache vorher nicht gefunden hatte.

Und was hat das jetzt mit dem Titel dieses Beitrags zu tun?

Nun, wenn ich die Beschreibung des Caches etwas genauer gelesen hätte, hätte mir auffallen müssen, das meine erste Lösung wohl falsch war. Da stand nämlich „Bei den angegebenen Koordinaten geht es in den Wald. Wenn ich nachgesehen hätte, wo es in den Wald geht und wo ich den Cache vermutete, dann hätte ich erkennen können, dass das keinen Sinn ergibt. Aber ich war anscheinend so glücklich über meine Lösung nur wenige Meter vom nächsten Weg entfernt, dass ich sie nicht infrage stellte.

Zwischen Dietzenbach und Heusenstamm

Auf dem Rückweg vom Einkaufen in Dietzenbach wollte ich mir eigentlich nur etwas die Beine vertreten und dabei vielleicht EINEN Cache suchen. Aber anscheinend ist es mit Caches so wie mit Chips – so lange die Tüte nicht leer ist…

Aber das wusste ich da noch nicht. Ich suchte einfach nur einen geeigneten Platz für mein Auto und wollte dann ein paar Meter in den Wald gehen. Natürlich da, wo auch ein Cache in der Nähe war. Aber war ich wirklich richtig ausgerüstet? Ein Stift liegt immer im Auto, aber mein GPS Empfänger lag zuhause. Doch wozu hat man ein Handy mit der Geocaching App. Für einen Quickie am Wegesrand sollte das genügen.

Als mich das Handy – immer noch auf dem Weg – in die Nähe des Caches geführt hatte, sah ich mich erst einmal prüfend um. Ein Trampelpfad führte in das Gebüsch und die Richtung passte. Nach ein paar Schritten summte das Handy, also noch 10 Meter. Als das Handy noch 5 Meter anzeigte, sah ich den Cache (Pfad des Grauens- Hans der Knochenmann) schon an einem Baum hängen. Das hat ja prima geklappt. Schnell das Log unterschrieben und den Fund in der App geloggt. Und jetzt?

Der nächste Cache war nicht sehr weit weg. Jedenfalls näher als mein Auto. Sollte ich wirklich…? Ich überlegte nicht lange, sondern tat es einfach. Nach ein paar Minuten war ich in der Nähe von Pfad des Grauens- Die Hand. Das Handy behauptete bald, ich sei am Ziel, aber ich sah nichts. Jedenfalls keinen Cache. Aber der Boden war ziemlich zertrampelt und ein quer liegender Baumstamm war an einer Stelle ziemlich glatt gescheuert. Es sah fast so aus, als wären da schon viele Cacher drüber geklettert. Also hinterher. Und dann sah ich die Hand auch schon an einem Baum hängen.

Nach zwei so schnellen Erfolgen hatte ich Blut geleckt. Jetzt gab es (noch) kein Zurück. Es ging nur noch weiter zum nächsten Cache (Pfad des Grauens-Mops-Allmächtig Halloween Spezial). Hier wurde es etwas schwerer. Nicht etwa weil der Cache so gut versteckt war, sondern einfach nur, weil das Handy hier Probleme mit dem Empfang hatte. Es zeigte eine Entfernung von 2 Metern (+/-3) an, nur um ein paar Sekunden später auf 15 Meter (+/-3) zu springen. So narrte es mich eine ganze Weile. Immer wenn ich mich dem augenblicklichen Ziel genähert hatte, entschied sich das Handy plötzlich anders. Viel genützt hat es ihm allerdings nicht. Irgendwann habe ich den Cache gesehen, bevor mich das Handy wieder in die Irre schicken konnte.

Nach diesen drei Erfolgen machte ich mich auf den Weg zurück zum Auto. Dafür wählte ich natürlich einen anderen Weg, der mich noch an drei weiteren zu findenden Caches vorbei führte.

Am nächsten war mir Pfad des Grauens- Halloween Spezial-Insektenhotel. Der Weg dahin führte über einen etwas längeren Trampelpfad und das Spiel des Handy begann von Neuem. Wieder ohne Erfolg für das Handy.

Der Weg nach Pfad des Grauens- Das Grab war etwas länger als die bisherigen Etappen, aber er führte wenigstens grob in Richtung meines Ausgangspunkts. Und wieder war es ein Trampelpfad, der mir die richtige Richtung wies. Das Handy machte hier keine Probleme. Nicht dass es das vielleicht nicht wollte. Es hatte einfach keine Gelegenheit dazu. Schon aus mehr als 20 Metern Entfernung sah ich eine mir aus ihrem Grab zuwinkende weiße Hand. Ich folgte ihrem Ruf, jedenfalls so weit, dass ich den Cache loggen konnte.

Meine letzte Station – Pfad des Grauens- The Brain – war meinem Ausgangspunkt ziemlich nahe. Für den Weg dahin musste ich mich für den direkten Weg über schmale und vielleicht gar keine Pfade oder dem etwas weiteren Weg zur Straße und dann 100 Meter an dieser entlang entscheiden. Ich entschied mich für den bequemen Weg und war bald am Ziel. Die Suche war auch hier nur kurz und das Log bald unterschrieben.

Alles in Allem war der Pfad des Grauens nur ein Pfad. Aber einer mit schön gemachten Caches, die auch Anfängern sehr zu empfehlen sind. Ich hoffe, dass diese Caches der Community noch lange erhalten bleiben.

Und meine Meinung zum Cachen mit dem Handy? Wenn man nichts besseres dabei hat, kann man es machen. Aber auf Dauer werde ich meinem Garmin treu bleiben. Vielleicht ab und zu mal ein kleiner Seitensprung mit dem Handy, aber auf einer Tour über mehrere Stunden würde ich mich nicht auf das Handy verlassen. Die Akkus schreien zu schnell nach dem nächsten Ladegerät. Wenn man dann auf die letzten Caches einer Runde verzichten muss, weil das Handy einfach nicht mehr an geht, dann hört der Spaß ganz plötzlich auf.

Lab Cache – Ein bisschen Waldhof

Waldhof ist wegen der vielen Muggle nicht gerade meine Lieblingsgegend zum Cachen, aber bei einem Lab Cache stören die nicht ganz so sehr. Außerdem lernt man so seine Umgebung viel besser kennen. Und ich muss gestehen, dass mich wirklich überrascht hat, welche schönen Details es da zu entdecken gibt.

Die Tour beginnt an der S-Bahn Station und führt einmal quer durch Waldhof. An den einzelnen Stationen werden dem Sucher Bilder gezeigt, die sich wohl nur wenige Einwohner so genau ansehen. Und natürlich gibt es zu jedem Bild ein Frage.

Zum Beantworten der Fragen an den ersten drei Stationen muss man zählen. Das hört sich einfach an, stellt sich aber doch als schwerer heraus, als es sich anhört. So soll man in der Unterführung an der S-Bahn Station zählen, wie oft man die Zahl 30 sieht. Dazu soll man die Anzahl der Striche oder Streifen am nahen Fußgängerüberweg addieren. Nun ist der Fußgängerüberweg aber kein normaler Zebrastreifen, sondern die Fußgängerfurt ist lediglich seitlich durch eine kurze Linien begrenzt. Soll man hier die einzelnen Striche zählen oder sind die Begrenzungen gestrichelte Linien. Da muss man schon etwas probieren. (Es sind gestrichelte Linien, also 4.)

Bei Station 2 hatte ich mit den Zählen der weißen Vögel kein Problem.

An Station 3 sollten gelbe Fenster gezählt werden. Mein Problem war, dass ich nicht immer genau erkennen konnte, ob ein Fenster ursprünglich gelb und verblasst oder weiß und vergilbt war. Ich habe erst einmal ein Foto gemacht, mir ein schattiges Plätzchen gesucht und in Ruhe gezählt und probiert.

An Station 4 war das Format für die Lösung schon gegeben – „LXXXXXXXXX, SXXXXXXXXXXXX, BXXXXX, BXX“. In der Aufgabe stand aber, man solle links oben beginnen und dann im Uhrzeigersinn weitermachen. Die Lösung passt dann aber nicht zum gegebenen Format und wird auch nicht akzeptiert. Man muss die Wörter in der Reihenfolge links oben, rechts oben, links unten und rechts unten eingeben.

Dafür war die letzte Station dann ganz einfach. Man musste nur abschreiben, was auf dem Bild gut sichtbar zu lesen war.

Der traditionelle Bonus befand sich sogar zwischen der letzten Station und meiner Homebase. Er lag also direkt am Weg, aber ganz so einfach war es dann doch nicht. Gefunden habe ich ihn schnell. Aber irgendwas an diesem Vogelhaus war anders. Und es war ein kleines bisschen zu hoch. Auf einem Fuß auf einer Wurzel des Baums stehend, mit der rechten Hand an einen Ast geklammert, versuchte ich, den Mechanismus mit der linken Hand zu erkunden. Und dabei war es doch so einfach. Ein komplizierter Verschluss, wie ich ihn von anderen Versecken dieses Owners kenne, war hier nicht nötig.