What 3 Words

Seit einiger Zeit versucht die Firma what3words Limited ein neues System zum Auffinden von Positionen auf der Erde zu propagieren. Die Idee ist auf dem ersten Blick scheinbar genial. Die ganze Erde wird in 3×3 Meter große Quadrate unterteilt und jedes dieser Quadrate bekommt einen „Namen“, der aus drei Wörtern besteht. So lautet z.B. die Adresse meiner Lieblingspension „gewinner.beschlossene.zins“. Wenn ich allerdings den Besitzer nach der Adresse fragen würde, würde er vermutlich „muestreo.mutua.expresados“ antworten.

Angeblich hat dieses System schon große Verbreitung gefunden. Sowohl die mongolische Post als auch der britische Rettungsdienst benutzen das System schon. Aber ist das System wirklich so viel besser als das herkömmliche System mit Länge und Breite?

Einen klaren Vorteil kann what3words für sich verbuchen. Drei Wörter können sich die meisten besser merken als zwei Zahlen wie z.B. „N28° 11.898 W14° 07.393“. Aber die Freude über diesen Etappensieg ist nur von kurzer Dauer.

Beim nachschlagen der 3-Wort-Adresse habe ich einen einzigen Buchstaben vergessen und nach „gewinner.beschlossen.zins“ gesucht. Man beachte das fehlende „e“ am Ende von „beschlossen(e)“. Das Ergebnis war N65° 06.290 E20° 19.544. Ein Buchstabe mehr oder weniger kann also einen Unterschied von fast 5000km ausmachen und es ist, glaube ich, auch nicht ganz unerheblich, ob der Rettungsdienst nach Fuerteventura oder Nord-Schweden gerufen wird.

Und damit wären wir auch schon beim großen Nachteil von what3words. Wenn man zwei what3words Adressen sieht, kann man aus ihrer Ähnlichkeit oder dem Fehlen derselben nicht auf ihre Nähe oder Entfernung schließen. Bei klassischen Koordinaten ist das anders. Je größer die Differenzen der Längen und Breiten sind, um so größer ist die Entfernung. Wenn die Gradzahlen gleich sind, ist die Entfernung kleiner als 150km. Wenn auch die Minuten gleich sind, sind die Punkte weniger als als 2,5km voneinander entfernt. Für what3words Adressen geht so eine einfache Abschätzung nicht. Ein Buchstabe kann eine Entfernung von ein paar tausend Kilometern bedeuten und zwei völlig verschieden Wortkombinationen können denselben Ort beschreiben.

Übrigens – wenn ich den Besitzer meiner Lieblingspension nach deren (klassischen) Koordinaten fragen würde, würde er mir, vielleicht auf spanisch, dieselben Zahlen nennen, die ich angeben würde.

Good Bye Office

Aus Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehen will, sah ich mich gezwungen, MS Office über Bord zu werfen und durch etwas vergleichbares zu ersetzen. Aber wodurch?

Also erst einmal eine Bestandsaufnahme. Welche Teile von MS Office benutze ich wirklich?

  1. Outlook für E-Mail, Kontakte und Termine
  2. OneNote für schnelle Notizen
  3. Ab und zu mal ein längerer Text mit Word
  4. Manchmal auch eine Berechnung mit Excel
  5. Access habe ich zwar auch benutzt, aber schon allein durch die Geschwindigkeit (oder besser das Fehlen davon) war diese Art von Datenbank nicht wirklich attraktiv für mich

Welche Alternativen habe ich gefunden?

Für Word und Excel habe ich schnell eine Alternative schnell gefunden – LibreOffice reicht für den Hausgebrauch.

Für OneNote habe ich keine Alternative gefunden. Aber das war auch nicht nötig. Schließlich gibt es OneNote auch unabhängig von Office und dazu noch kostenlos.

Am schwierigsten fiel die Entscheidung für E-Mail, wobei die Mails selbst eigentlich gar kein Problem waren. Brauchbare E-Mail Clients gibt es fast wie Sand am Meer, und die meisten davon kommen locker mit mehreren verschiedenen Servern gleichzeitig zurecht. Persönliche Vorlieben geben da eher den Ausschlag als objektive Gründe.

Mein Problem waren Kontakte und Termine. Diese habe ich in Cloud in einem (kostenlosen) Outlook Online Account geparkt. Da konnte ich sie bisher bequem zwischen Outlook, der Cloud und dem Handy synchronisieren kann. Statt bei Outlook hätte ich sie auch bei Google parken können. Was auch immer meine Alternative für Outlook werden wollte, musste mit dieser Situation arbeiten können.

Nach einiger Recherche mit Google blieben noch zwei Kandidaten übrig, mit denen ich mehr oder weniger so wie bisher weiter arbeiten konnte.

Wenn alles in einem einzigen Programm vereint sein soll, ist eM Client für mich die erste Wahl. E-Mails sind natürlich kein Problem, und auch Kontakte und Termine werden problemlos mit Outlook Online oder GMail synchronisiert. Einziger kleiner Wermutstropfen ist der Preis. Wenn man mehr als zwei Konten einrichten will, braucht man die Pro Version und die kostet ca. 60€. Die Oberfläche ähnelt Outlook, man muss sie aber nicht schön finden. Aber das Programm funktioniert allem Anschein nach einwandfrei.

Wenn man jedoch bereit ist, für E-Mail, Kontakte und Termine drei verschiedene Programm, die erstaunlich gut zusammenarbeiten, zu verwende, braucht man jedoch gar nicht so lange suchen. Die meisten Windows 10 Benutzer haben schon alles auf dem Rechner. Der mit Windows 10 gelieferte E-Mail-Client, der Kalender und die Kontakte können schon alles, was ich mir wünsche.

Access war für mich kein akutes Thema. Wenn ich eine Datenbank brauche, benutze ich meistens SQLite oder MySQL. Irgendwo habe ich habe zwar noch ein paar alte Access Datenbanken rumliegen, aber die graphische Oberfläche habe ich schon jahrelang nicht mehr benutzt. Und die aktuellen ODBC, OLE DB und .NET Connectoren für Access gibt es natürlich immer noch kostenlos.